Schulweg
Auswirkungen des Schulwegs auf die Kinder
Wir stellen euch eine kurze Zusammenfassung der Studie Aktiv zur Schule. Zur Bedeutung von aktiven Schulwegen bei Kindern im Grundschulalter in Deutschland vor.
Hintergrund und Zielsetzung
Viele Kinder in Deutschland bewegen sich zu wenig. Aktive Schulwege (zu Fuß, mit dem Fahrrad, Tretroller etc.) können einen wichtigen Beitrag zur täglichen Bewegung leisten und die Gesundheit fördern. Ziel der Studie ist es, die Bedeutung aktiver Schulwege für Grundschulkinder in Deutschland darzustellen und Ansatzpunkte zur Bewegungsförderung zu identifizieren.
Was sind aktive Schulwege?
Aktive Schulwege bedeuten, dass Kinder den Weg zur Schule körperlich aktiv zurücklegen. Das umfasst Gehen, Radfahren, Rollerfahren oder auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wenn dabei ein Teil zu Fuß zurückgelegt wird. Eigenständige Mobilität, also das Zurücklegen des Schulwegs ohne Erwachsene, spielt ebenfalls eine Rolle.
Gesundheitliche Bedeutung
Kinder, die einen aktiven Schulweg haben, bewegen sich insgesamt mehr und sind oft körperlich fitter.
Positive Effekte zeigen sich vor allem beim Radfahren auf die Herz-Kreislauf-Fitness.
Der Zusammenhang mit dem Körpergewicht (BMI) ist laut Studienlage nicht eindeutig.
Zudem wurden psychosoziale Vorteile wie ein höheres Wohlbefinden festgestellt.
Erfassungsmethoden und wichtige Faktoren
Meist werden Fragebögen zur Erfassung genutzt.
In Deutschland legen etwa 47–81 % der Grundschulkinder den Schulweg aktiv zurück. Kinder aus Städten sind häufiger aktiv unterwegs als Kinder aus ländlichen Regionen.
Beim Gehen gibt es keine Unterschiede nach Geschlecht oder Alter, aber mehr Jungen fahren mit dem Fahrrad.
Einflussfaktoren auf aktive Schulwege
Individuelle und soziale Faktoren
Kinder aus Familien mit einem höheren Bildungsniveau sind häufiger aktiv unterwegs.
Ein höheres Einkommen und mehr Autos im Haushalt senken hingegen die Wahrscheinlichkeit für aktive Schulwege.
Die Unterstützung und das Vorbild der Eltern sind wichtig.
Die Sicherheitsbedenken der Eltern, insbesondere im Straßenverkehr, beeinflussen die Entscheidung.
Räumlich-bauliche Umwelt
Je kürzer der Schulweg ist, desto eher gehen Kinder zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad.
Gute Gehwege, Zebrastreifen und eine sichere Umgebung sind wichtige Faktoren für aktive Schulwege.
Kinder in der Stadt sind häufiger aktiv unterwegs als Kinder auf dem Land.
Ansätze aktive Schulwege zu Fördern
Programme wie der „Walking School Bus“, bei dem Kinder gemeinsam mit einer erwachsenen Begleitperson zur Schule gehen, sind in Deutschland bekannt und wirksam.
Infrastrukturmaßnahmen, wie beispielsweise Gehwege und Zebrastreifen, fördern aktive Mobilität.
Entscheidend sind zudem pädagogische und kulturelle Maßnahmen sowie die Einbindung der Eltern.
Fazit und Empfehlungen für die Praxis
Aktive Schulwege steigern die tägliche Bewegung der Kinder und verbessern die Verkehrssicherheit sowie den Umweltschutz.
Da nur etwa die Hälfte der Grundschulkinder den Schulweg aktiv zurücklegt, sind weitere Maßnahmen notwendig.
Effektive Förderung braucht sichere Infrastruktur, pädagogische und kulturelle Unterstützung und die Zusammenarbeit von Schulen, Politik, Wissenschaft, Kommunen und Familien.